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Verletzlichkeit

  • Autorenbild: Verena
    Verena
  • 5. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 7 Tagen

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Mittlerweile waren sechs Monate seit der Diagnose vergangen.

Ich war körperlich und seelisch müde geworden. Durch die vielen verschiedenen Therapien und ihre Nebenwirkungen hatte ich das Gefühl, es nahm kein Ende – und ich hatte kaum Zeit, mich wirklich auszuruhen.

Richtig auszuruhen, um neue Energie zu tanken.

Meine Erholung fand ich in den vielen Spaziergängen in der Natur.Das war wunderschön und gab mir unendlich viel Kraft.

Oft begleiteten mich Werner oder seine Mutter Silvia.Für mich war das eine große Sicherheit.

Ich – sonst so selbstständig und selbstbestimmt – war verletzlich geworden.Innerlich wie äußerlich.

Das war sicherlich eine große Umstellung und nicht einfach für meine Mitmenschen.Gerade für Werner und seine Mutter, die mich so eng und treu begleiteten, war es bestimmt manchmal sehr herausfordernd.

Ich fühlte mich durch manche Aussagen verletzt, die ich früher einfach weggelächelt hätte – und verstand vieles plötzlich falsch.

Langsam erkannte ich, dass ich nicht mehr dieselbe war wie noch vor sechs Monaten.Die Krankheit veränderte mich zunehmend, und ich fühlte mich immer mehr absorbiert – von den Medikamenten und wahrscheinlich auch von meiner eigenen Wahrnehmung der Realität.

Ich befand mich in einer Art Blase.

Wenigstens war sie für mich schön pink. :)

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Meine wunderbare Ärztin aus der komplementärmedizinischen Behandlung meinte, das sei ganz normal.Sie war schließlich eine erfahrene Expertin und kannte solche Veränderungen bei Patient:innen.

„Viele verlieren durch die Diagnosen und den Verlauf ihr Grundvertrauen und ihr Selbstbewusstsein“, sagte sie.Es sei völlig normal, dass man dadurch verletzlich werde und das Vertrauen in sich selbst und in die Welt verliere.

Diese Worte waren in dieser Zeit unglaublich wertvoll für mich.

Sie redete nichts schön – und trotzdem gab sie mir das Gefühl, dass ich genau richtig bin, so wie ich bin, mit allem, was gerade in mir ist.

Mein Gesundheitszustand hat sich inzwischen positiv verändert.

Doch die Verletzlichkeit in mir ist geblieben – auch Jahre später.

Heute sehe ich sie nicht mehr als Schwäche, sondern als einen wundervollen Teil von mir.

 
 
 

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