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Transparenz ist wichtig

  • Autorenbild: Verena
    Verena
  • 23. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Mai


Meine Entzündungswerte stiegen weiter an. Ich hatte mittlerweile einen LDH-Wert von 1896. In dieser Phase fand ein innerer Umbruch in mir statt. Ich beschloss, für mich zu kämpfen – für mich und meine Gesundheit. Das war jedoch nicht so einfach. Da war diese riesige Angst in mir und die fehlende Kraft. Die völlige Überforderung mit der Diagnose und der Situation. Mein Körper rebellierte weiter. Der Bauch war mittlerweile so angeschwollen wie der einer Schwangeren im 7. Monat. Ich weiß noch, dass ich punktiert werden wollte. Mein Wunsch wurde erfüllt. Mein Partner Werner begleitete mich zur Punktion. Für ihn war das ein bleibendes, sehr traumatisches Erlebnis, wie ich im Nachhinein erfuhr. Für mich war es eine Erleichterung. Einen Tag später, als meine Mutter mittlerweile auch in Zürich angekommen war, hatten wir ein Gespräch mit meiner behandelnden Ärztin und ihrer Kollegin. Die Professoren hatten darum gebeten, das Gespräch zu führen, da Transparenz sehr wichtig sei. Manchmal kann Wahrheit zu viel sein. Was denn jetzt noch? So saßen wir nachmittags im Büro: zwei Ärzte, meine Mutter, Werner und ich. Meine Ärztin begann, uns den Verlauf der Krankheit zu erklären – ganz sanft, sensibel und dennoch sachlich. Zum Schluss hieß es, dass Menschen in meinem Stadium aus Erfahrungswerten nicht mehr lange zu leben hätten. Das Gespräch ging an mir vorbei, als ob ich gar nicht involviert war. Ich kann mich noch erinnern, dass meine Mutter gesagt hatte, wir kämpfen. Dass sie die erste Person war, die ausgestiegen ist (da sie nicht damit umgehen konnte), wusste damals niemand. Die Ärztin zeigte auf meine Blutbeutel und sagte: „Schauen Sie doch, Ihr Bauch ist voller Blut, die Metastasen bluten schon aus.“ Es waren noch zwei Wochen bis Weihnachten, und ich glaubte an ein Weihnachtswunder. Und so habe ich es auch kommuniziert: Ich glaube an Wunder!!!

 
 

 

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